Wozu Breathwork

Was Breathwork (nicht) ist – und was es sein kann

Lass mich mit dem beginnen, was Breathwork nicht ist:
Es ersetzt keine medizinische Behandlung und ist kein Ersatz für eine tiefgehende psychotherapeutische Therapie. Wenn du ernsthafte psychische oder körperliche Beschwerden hast, ist es wichtig, dir professionelle Hilfe zu holen.

Und doch – für mich persönlich – war Breathwork eines der kraftvollsten Werkzeuge auf meinem Weg zu mehr Selbstverbindung. Es hat mir geholfen, unterdrückte Emotionen zu lösen, innere Blockaden aufzubrechen und in Momenten der Klarheit etwas Tieferes zu spüren: Sinn, Ruhe, Verbindung.

Breathwork kann Türen öffnen, wo vorher nur Wände waren. Es kann dich berühren, ohne Worte. Jede Reise ist einzigartig, jede Erfahrung anders. Es ist schwer, in Worte zu fassen, was da geschieht – weil der Atem nicht über den Verstand wirkt, sondern durch den Körper, das Herz, die Seele.

Man muss es erleben. Fühlen. Sich einlassen.
Nur so kann man begreifen, was es wirklich bedeutet, bewusst zu atmen.

 

Breathwork kann folgenden Nutzen für dich haben:

 

1. Regulation des autonomen Nervensystems

Conscious Connected Breathwork (CCB) beeinflusst das autonome Nervensystem, insbesondere durch Aktivierung des parasympathischen Zweigs. Dies fördert Entspannungsreaktionen, senkt den Cortisolspiegel und unterstützt die Wiederherstellung der Homöostase nach Stressbelastungen.

2. Förderung emotionaler Verarbeitung und Integration

Studien legen nahe, dass kontrollierte Atemtechniken Zugang zu limbischen Hirnstrukturen ermöglichen (z. B. Amygdala, Hippocampus). Dadurch kann die Verarbeitung von emotionalen Inhalten erleichtert und eine Integration unverarbeiteter Erfahrungen unterstützt werden, vergleichbar mit Mechanismen aus der körperorientierten Psychotherapie.

3. Verbesserung der kognitiven Funktionen

Die erhöhte Sauerstoffaufnahme und CO₂-Absenkung während des Atemzyklus kann zu gesteigerter mentaler Klarheit, verbesserten Aufmerksamkeitsleistungen und einer temporären Reduktion von Grübelmustern beitragen. Neurowissenschaftlich betrachtet werden dabei präfrontale Kortexareale moduliert, die für Entscheidungsfindung und Selbstwahrnehmung relevant sind.

4. Steigerung der physiologischen Resilienz

CCB erhöht kurzfristig die Herzfrequenzvariabilität (HRV), ein Biomarker für gesunde Anpassungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems. Zudem kann es das Immunsystem indirekt stärken, indem es inflammatorische Prozesse über die vagale Achse moduliert.

5. Induktion veränderter Bewusstseinszustände

In bestimmten Atemphasen treten neurophysiologische Muster auf, die mit Trance- oder meditativen Zuständen vergleichbar sind. EEG-Studien zeigen hier Veränderungen in Alpha- und Theta-Wellen-Aktivitäten, welche typischerweise mit introspektiver Tiefe, Kreativität und spirituellen Erfahrungen assoziiert sind.

 

Das sind nur einige der vielen positiven Wirkungen, die Breathwork in dir anstoßen kann. Wenn du eher wissenschaftlich denkst und gerne fundierte Hintergründe liest, findest du unter „Kunterbuntes“ eine Auswahl an Studien und Artikeln, die sich mit der heilsamen Kraft der bewussten Atmung aus wissenschaftlicher Perspektive beschäftigen.